Inhalt

Mit der Auflösung des Pfleggerichts verlor Schwandorf eine wichtige Mittelpunktsfunktion, die ihr jedoch mit dem Bau der Eisenbahn wieder zufiel: Am 12. Dezember 1859 wurde die Ostbahnlinie Nürnberg - Schwandorf - Regensburg offiziell seiner Bestimmung übergeben. Am 1. Oktober 1863 wurde die Strecke Schwandorf - Weiden eröffnet, die schließlich 1865 bis Eger verlängert wurde.

Mit der Strecke Schwandorf - Cham - Furth - Pilsen - Prag, die im September 1861 durchgängig befahrbar war, wurde Schwandorf zur Eisenbahndrehscheibe Nord/Süd - Ost/West und blieb es bis heute, obwohl die Stadt leider nicht mehr als "Eisenbahnerstadt" bezeichnet werden kann, wie es in früheren Zeiten üblich war.

Mit der Eisenbahn begann die Industrialisierung der Stadt, wobei das Löllsche Tonwerk im Jahre 1863 den Anfang machte. Durch die Anstrengungen des Technikpioniers Oskar von Miller bekam Schwandorf vor genau 100 Jahren, im Jahre 1895 als erste Stadt der Oberpfalz elektrischen Strom. Ein weiterer Meilenstein bedeutete die Errichtung des Bayernwerkes in Schwandorf-Dachelhofen im Jahre 1928, dem 1936 das Aluminiumwerk folgte.

Nachdem Schwandorf 1920 kreisfrei geworden war, blieb es die Stadt mit einer kurzen Unterbrechung nach dem 2. Weltkrieg, bis zum Jahre 1972, als sie im Zuge der Verwaltungsreform der Sitz des Landratsamtes des neugegründeten Großlandkreises Schwandorf wurde.

Copyright © 1998 Dipl. Bibl. (FH) Alfred Wolfsteiner. Alle Rechte vorbehalten.