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Ebenso wie der Name Schwandorfs blieb lange Zeit auch das Wappen der Stadt ein Rätsel und gab zu sagenhaften Deutungen Anlaß: Der Pfalzgraf Ruprecht soll bei einer Hirschjagd im Morast der Naab steckengeblieben sein und seinen Stiefel verloren haben. Als die Einwohner Schwandorfs beim Eintritt in die Stadt über das fehlende Beinkleid schmunzelten, soll ihnen der Fürst den Stiefel im Wappen vermacht haben. Andere Erzählungen schicken den Pfalzgrafen gar auf die Pirsch nach badenden Mädchen in der Naab, wobei er wieder seines Stiefels verlustig ging und so der Stiefel ins Wappen kam.

Wenn Schwandorfs slawische Vergangenheit vorausgesetzt werden darf, dann wird auch der Stiefel im Wappen plausibel: Ursprünglich handelte es sich nämlich um nichts anderes, als um einen slawischen Schnürschuh, der heute noch im Volksmund als "Zischpn" bekannt ist. Als Herzog Rudolf das Wappen mit dem Stiefel verlieh, erinnerte er damit an nichts anderes, als die slawischen Anfänge der Stadt. Weitere Kennzeichen im Schwandorfer Wappen sind der Pfälzische Löwe und das Rautenmuster der Wittelsbacher. Damit gleicht das Wappen bis auf den Stiefel dem der Stadt Amberg.

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