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Das ZWICKL - Schwandorfer Dokumentarfilmfestival präsentierte ZWICKLlight#1 mit dem Dokumentarfilm "Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit" am Sonntag, 30. August im Kartoffellager beim Brunnerhof in Richt. Um auch außerhalb des beliebten ZWICKL-Dokumentarfilmfestivals in Schwandorf kleine dokumentarische Lichtblicke zu geben, zeigt das Kulturamt der Stadt Schwandorf und das ZWICKL gemeinsam mit Betrieben bzw. anderen Kooperationspartnern in der Region ab sofort vierteljährlich einzelne Dokumentarfilme an verschiedenen Orten in der Region. Das Kartoffellager des Brunnerhofs diente zum Auftakt der ZWICKLlight-Reihe als Kinoraum. Im Anschluss an den Dokumentarfilm war die Berliner Regisseurin Yulia Lokshina zum Filmgespräch anwesend. Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen dem ZWICKL & Brunnerhof Richt.

Hier ein kleiner Rückblick des ersten ZWICKLlight#1:

Nähere Informationen auch unter:
www.2wickl.de
www.brunnerhof-richt.de
https://jip-film.de/regeln-am-band-bei-hoher-geschwindigkeit/

Dokumentarfilm „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“
In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische LeiharbeiterInnen des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und AktivistInnen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener GymnasiastInnen das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu.
Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland.

Land/Jahr: Deutschland / 2020
Drehorte: Deutschland
Laufzeit: 92 Min.
Vorführformat: BluRay
Sprachen: Deutsch, Rumänisch, Polnisch, Russisch
Sprachfassung: deutsche UTs
FSK: wird beantragt: FSK 12
Kinostart: 22.10.2020
Der Film gewann 2020 den Max-Ophüls-Preis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.

Die Begründung der Jury:
Feinfühlig, vom ersten Moment an fesselnd und vielschichtig öffnet der Film den Blick für ein großes Problem unserer Gesellschaft. Dabei lenkt er in einer dramaturgisch sich verdichtenden Erzählung unsere Aufmerksamkeit behutsam auf das, was niemand sehen will: Die beklagenswerte Zeitlosigkeit des kapitalistischen Ausbeutungssystems manifestiert sich auch mitten in unserer
Gesellschaft. Ohne zu predigen setzt der Film auf Beobachtung, Empathie und intellektuelle Durchdringung der Thematik. Durch seine filmische Versuchsanordnung gelingt der Regisseurin ein ganz eigener Zugang, der das Publikum aufgewühlt zurücklässt. Der Preis der Dokumentarfilm-Jury für den besten Dokumentarfilm geht an „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ von Yulia Lokshina.