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Archiv-Bestände

Stadt Schwandorf

Die umfangreichen Archivbestände der Stadt Schwandorf gliedern sich in drei Repertorien mit über 35.000 Einträgen.

"Findbuch I" umfasst die Bestände ab 1452 (Urkunde der Bürgerspitalstiftung) bis ca. 1945. Dieses Repertorium ist auf der Grundlage einer Registraturordnung des 19. Jahrhunderts aufgebaut und entsprechend dem vorhandenen Aktenmaterial ergänzt. Das Findmittel ist unterteilt in 52 Gruppen und umfasst ca. 23.000 Archiveinheiten.

Findbuch I

Titel 0: "Urkunden und Kaufverträge"

In dieser Gruppe sind ca. 3.500 Akten abgelegt. Den Großteil dieses Bestandes nehmen die Kaufverträge und Straßengrundabtretungen des 19. und 20. Jahrhunderts ein.

Beispiel: die älteste Urkunde von 1452


Titel 1: "Königliches Haus und auswärtige Souveraine"

Hierunter findet der Archivbenutzer u. a. Akten über die Durchreise ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Russland aus dem Jahre 1838.


Titel 2: "Staatsrechtliche Angelegenheiten"

Unterlagen über verschiedene Wahlen bilden hier den Hauptanteil der 18 Akten.


Titel 3: "Militärische Angelegenheiten"

Von der Verteilung der französischen Kriegsentschädigungsgelder bis zu den Rekrutierungsstammrollen Anfang des 20. Jahrhunderts befinden sich Akten unter Titel 3.


Titel 4: "Religions- und Kirchenangelegenheiten"

Vom Zengerschen Benefizium auf dem Kreuzberg bis zum Sitzungsprotokoll der katholischen Kirchenverwaltung erstreckt sich das Spektrum (51 Akten) dieser Abteilung.


Titel 5: "Erziehung, Bildung, Unterricht und öffentliche Sitten"

Hier sind unter anderem Akten über die Schulversäumnisse aus dem Jahre 1819, aber auch Schulgeldrückstände und deren Beitreibung abgelegt.


Titel 6: "Medizinalwesen"

Von Akten über die Aufnahme einer zweiten Hebamme (1816 - 1834) bis zu den Impflisten Anfang des 20. Jahrhunderts kann hier der Archivbenutzer vieles über die gesundheitlichen Verhältnisse vergangener Jahre erfahren.

Beispiel: Medikamentenrechnung des Michael Josell von Alberndorf, 1848


Titel 7: "Allgemeine Landespolizei, Sicherheits- und Sittenpolizei, Feuer- und Baupolizei, Nahrungswesen, Handels-, Fabrik- und Manufakturwesen, Gewerbewesen, Ansässigmachungen und Meldeangelegenheiten"

Allein dieser Titel umfasst über 10.000 Einzelakten. Den wohl größten Teil nehmen die Einwohnerbögen ein, welche einen guten Einstieg in die Familienforschung bieten.


Titel 8: "Stiftungssachen und Kommunalangelegenheiten"

Den größten Teil dieses ca. 500 Akten umfassenden Teilbestandes betreffen Unterlagen der Bürgerspitalstiftung.

Beispiel: Jahreszeugnis des Joseph Wifling aus dem Jahre 1869


Titel 9: "Statistik"

Lediglich drei Akten sind unter diesem Titel verzeichnet.


Titel 10: "Dienstordnung und Gerichtswesen"

Die Errichtung oder Wiedererlangung eines Landgerichts in Schwandorf bilden die Hauptakten dieses Titels.


Titel 11: "Finanzgegenstände"

Akten über Hundevisitationen und die Behandlung des magistratischen Taxwesens liegen hier für die Forschung bereit.

Beispiel: Hundevisitation im Jahre 1864. Am 6. September 1864 mussten alle Hundebesitzer von Schwandorf ihre Hunde, vormittags 10:00 Uhr, zur Visitation vorführen.


Titel 12: "Unterstützungsangelegenheiten"

Es sind über 1.000 Akten erfasst. Vor allem die Wanderbewegungen (Wanderschaften) können mit diesem Archivmaterial sehr gut nachvollzogen werden. Die Laufzeiten dieser Akten beginnen Ende des 19. Jahrhunderts und reichen bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.


Titel 13: "Räumungsfamilienunterhalt, Kinderlandverschickung"

Auch unter dieser Kategorie befinden sich annähernd 1.000 Einzelakten, welche das Schicksal vieler Familien während der letzten Kriegsjahre widerspiegeln. Über 400 Akten betreffen Familien aus Hamburg, dem Saargebiet oder Schlesien. Diese Archivalien sind trotz Kriegswirren nahezu vollständig erhalten.


Titel 14: "Familienunterstützung"

Die ca. 1.200 Akten vermitteln eindrucksvoll die Lebensumstände der Schwandorfer Bevölkerung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges.


Titel 15: "Kriegsopferfürsorge"

Die fast 400 Akten geben einen Einblick in die Unterstützung der im Ersten Weltkrieg durch Kriegseinwirkung "beschädigten" Soldaten und deren Familien.


Titel 16: "Krankenhausbehandlungen"

Diese 800 Akten vermitteln einen Überblick über Krankheiten und Behandlungsmethoden aus den Jahren um 1900 bis 1945. Sperrfristen sind allerdings zu beachten.

Beispiel: Frau Kath. Pirzer aus Waltenhofen war vom 27. September bis 29. Oktober 1941 im St. Barbara-Krankenhaus untergebracht. Insgesamt sind hierfür Kosten in Höhe von 249,20 RM aufgelaufen.


Titel 17: "Sozialrenten- und Minderjährigenfürsorge"

Zirka 500 Archiveinheiten sind unter dieser Kategorie erschlossen.


Titel 18: "Stadtkammerrechnungen"

Stadtkammerrechnungen spiegeln die Einnahmen und Ausgaben einer Kommune wider.

Ein umfangreicher Bestand, welcher die Zeit von 1747 bis 1945 umfasst. Besonders erwähnenswert sind die vielen Beilagen in den Rechnungen, wie z.B. Taxregister, Belege, Voranschläge und Umlagelisten.


Titel 19: "Rechnungen der Bürgerspitalstiftung"

Etwa 400 Akten (Rechnungsbände mit Beilagen) decken den Zeitraum von 1724 bis 1945 ab. Medikamentenrechnungen aus der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts aber auch die Verpflegungskosten der Pfründner bilden besondere "Schmankerln" dieser Aktengruppe.


Titel 20: "Armenkasse"

Die ca. 150 Akten aus der Zeit von 1822 bis 1924 geben einen guten Einblick in die vermeintlich "Gute alte Zeit" und die Lebensverhältnisse dieser Epoche.


Titel 21: "Krankenhauskasse"

Hierunter sind Einhebregister der Krankenhausbeiträge, Krankenhausaufnahmen und Belege abgelegt.


Titel 22: "Schulkasse"

Aktenmaterial von Anfang des 19. Jahrhunderts mit Schulgeldlisten, Voranschlägen und Belegen füllen diesen Titel aus.


Titel 23: "Schulfondsrechnungen"

Rechnungsbände der Jahre 1815 bis 1908 sind hier abgelegt.

Beispiel: Quittung über 3 Gulden und zwei Kreuzer. Beschafft wurden ein Pfund Kreide, zwei Tafelschwämme, 28 Bögen Schullistenpapier und ein Pfund Tintenpulver. Zusätzlich wurden noch 12 Kreuzer für das Einbinden der beiden Schullisten berechnet.


Titel 24: "Mädchenschulfondsstiftung"

Belege und Schulgeldlisten ab Mitte des 19. Jahrhunderts bilden hier den Hauptbestand.

Beispeil: Rechnung über Bedürfnisse der Mädchenschule pro 1866/67. Unter anderem wurden Buchstaben zum Setzkasten beschafft.


Titel 25: "Knabenschulfondsstiftung"

15 Akten füllen diesen Bestand aus.

Beispiel: Lehrmittelabgabe an arme, hier beheimatete Kinder.


Titel 26: "Reichsalmosenstiftung"

Die vorhandenen 91 Akten decken den Zeitraum von 1725 bis 1930 ab.

Beispiel: Der Stadttürmer Michael Kunz erhält als Besoldung, aus Mittel der Almosenstiftung, für das Jahr 1823 acht Gulden.


Titel 27: "Seel- und Armenhausstiftung"

Die zirka 100 Akten beginnen 1713 und enden 1930.

Beispiel: Die Hebamme Theresia List erhält einen Gulden Jahresgehalt aus der Seel- und Almosenstiftung.


Titel 28: "Armenfondsstiftung"

83 Einträge aus der Zeit von 1847 bis 1930 werden unter diesem Titel aufbewahrt.


Titel 29: "Schuldentilgungskasse"

Aktenmaterial aus der Zeit von 1911 bis 1930.


Titel 30: "Wasserleitungsbetriebskasse"

20 Rechnungsbände von 1911 bis 1930.

Beispiel: 200 Zentner “Bayern-Brikett“ werden im März 1911 geliefert.


Titel 31: "Pflasterzollkasse"

Akten aus den Jahren 1829 bis 1929.

Beispiel: Herr Zwick aus Steinberg liefert eine Fuhre Pflastersteine und erhält dafür vier Gulden 48 Kreuzer.


Titel 32: "Friedhofkasse"

50 Akten aus der Zeit von 1880 bis 1930.

Beispiel: Herr Müller bekommt 4,80 Mark für Kulturarbeiten und Reinigung des Friedhofes aus der Friedhofkasse.


Titel 33: "Lokalmalzaufschlags- und Schuldentilgungskasse"

Zirka 50 Rechnungsbände von 1872 bis 1924 bilden diesen Bestand.

Beispiel: Als Abschlagszahlung werden 200 Gulden für die Herstellung der Mauer längs der Bahnhofstraße und dem Postgarten ausbezahlt.


Titel 34: "Bezirksfürsorgekasse"

Rechnungen der Jahre 1924 bis 1935.

Beispiel: Geldaufschlag für die unmittelbare Benützung der Armenhäuser und zwar Seelenhaus und Venusanwesen.


Titel 35: "Museums- und Rathausbaufondskasse"

1913 bis 1933.

Beispiel: Für das Einrahmen des Bildes “General von Werth“ erhält die Firma Schreiner 2 Mark.


Titel 36: "Gewerbliche Fortbildungsschulkasse"

1912 bis 1929.

Beispiel: Acht Leisten für die Wandtafeln kosteten 1915 eine Mark.


Titel 37: "Schlachthofbetriebskasse"

19 Archivalien füllen diesen Bestand aus.

Beispiel: Anton Neumüller erhält eine Mark (zwei Gehilfenstunden) für das Einbohren der Abzugslöcher in die Türen der Badekabinen im städtischen Volksbad.


Titel 38: "Städtischer Stiftungsfonds"

16 Akten bilden diesen Teilbestand.


Titel 39: "Augustinsche Stipendienstiftung"

Unter dieser Gruppe finden sich Rechnungen der Jahre 1870 bis 1930.

Beispiel: Einhundertzwanzig Mark, welche dankbarst Unterfertigter als Augustin'scher Stipendiat von hochlöblichen Stadtmagistrat Schwandorf richtig erhalten zu haben bekennt.


Titel 40: "Schwaigersche Wohltätigkeitsstiftung"

Einnahmen und Ausgaben (1903 bis 1930) der Stiftung sind unter dieser Gruppe archiviert.


Titel 41: "Stettnersche Wohltätigkeitsstiftung"

Rechnungen und Belege der Jahre 1865 bis 1930 warten hier auf die Auswertung.

Beispiel: Verzeichnis jener Kinder, welche aus der Stettner'schen Stiftung Weihnachtsgeschenke erhielten pro 1877.


Titel 42: "Friedrich Glätzlsche Wohltätigkeitsstiftung"

64 Einträge aus den Jahren 1858 bis 1930.

Beispiel: Zwei Gulden monatliche Unterstützung für die Kinder von Frau Meier aus der Glätzl'schen Stiftung, 1874.


Titel 43: "Josef Metzsche Hausarmenstiftung"

38 Akten von 1886 bis 1930 liegen hier für die Forschung bereit.


Titel 44: "Pfarrer Pastsche Erstkommunikantenstiftung"

Rechnungen, Tagebücher und Belege der Jahre 1894 bis 1930 sind unter diesem Titel abgelegt.


Titel 45: "Pfarrer Pastsche Wohltätigkeitsstiftung"

21 Einträge der Jahre 1894 bis 1930 geben Hinweise über diese Stiftung.


Titel 46: "Forster-Pürzer-Stiftung"

Gerade einmal zwei Akten sind unter hier zu finden.


Titel 47: "Höflinger Missionsfond"

Dieser Titel umfasst lediglich einen Eintrag.

Beispiel: Die Schwester von Christoph Höflinger, Barbara Satzinger, tätigt eine Schenkung über 500 Gulden.


Titel 48: "Rechnungen der Kreuzbergkirche"

Rechnungen der Jahre 1712 bis 1864 sind hier archiviert und geben einen guten Überblick über 150 Jahre Geschichte dieses Gotteshauses.


Titel 49: "Rechnungen des vazierenden Messamtes"

Rechnungen ab dem Jahre 1649 (mit Lücken) bis einschließlich 1863 füllen diesen Titel aus.


Titel 50: "Pfarrkirchenrechnungen des Gotteshauses St. Jakob"

Dieser Titel umfasst die Kirchenrechnungen der Jahre 1588 bis 1866 mit einigen Lücken, die Baufondpfarrkirchenstiftung und die Rechnungen der Corporis Christi Bruderschaft.


Titel 51: "Gemeindekrankenversicherungskasse"

Diese Unterlagen sind gespickt mit Krankenzetteln und Medikamentenrechnungen. Sie vermitteln so einen wunderbaren Überblick der Krankheiten und deren Behandlung vergangener Tage, Laufzeiten von 1883 bis 1917.

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Findbuch II

Dieses Findmittel umfasst Aktenmaterial von ca. 1871 bis 1945. Dieser Bestand vermittelt einen guten Einblick in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, die Weimarer Republik, die NS-Zeit bis Ende des Zweiten Weltkrieges in Schwandorf. Besonders erwähnenswert sind die vielen Plakate und Pläne, welche in den Akten enthalten sind.

Quelle: Vollzug des Gesetzes zum Schutz der Republik, Akte R-201 2 von 3

Findbuch III

Das zur Zeit aktuelle "Findbuch III" ist nach dem Einheitsaktenplan für Bayerische Gemeinden aufgebaut und umfasst derzeit bereits ca. 7.500 Akten. Ein Schwerpunkt dieses Bestandes sind die Unterlagen des Jugendamtes und der Sozialhilfeverwaltung, denn diese Aufgaben hatte die Stadt Schwandorf (Kreisfreiheit) bis 1972 zu erfüllen. Aber auch die enorme Wiederaufbauleistung der Schwandorfer Bevölkerung und der damals politisch Verantwortlichen kann mit den Akten unter "Findbuch III" gut nachvollzogen werden.

Quelle: Bekanntmachungen der Besatzungsmächte, Akte 0700/4


Ehemalig selbstständige Gemeinden

Von denen im Rahmen der Gemeindegebietsreform der Großen Kreisstadt Schwandorf zugeschlagenen Gemeinden, liegen 13 Findmittel des archivierten Aktenmaterials im Stadtarchiv Schwandorf auf. Diese Archivbestände der ehemalig selbstständigen Gemeinden sind nach dem Provenienzsystem abgelegt, d.h. archivische Bestände werden in ihrer historischen Struktur und Herkunft belassen.

Breitenbrunn bis Wiefelsdorf

Breitenbrunn

208 Archiveinheiten stellen den Bestand der ehemaligen Gemeinde Breitenbrunn dar, welche 1946 teilweise nach Haselbach und Pittersberg eingemeindet wurde.

Bubach an der Naab

Die Gemeinde Bubach an der Naab bestand aus den Dörfern Bubach an der Naab und Waltenhof, sowie den Einöden Auhof, Doblergut, Kreuzbügerl und Strengleiten, ehe diese am 1. Mai 1978 zur neu entstandenen Großen Kreisstadt Schwandorf kamen.

Nahezu lückenlos sind die Gemeinderechnungen von 1884 bis 1969 erhalten. Fast 500 Einzelakten sind unter der Provenienz "Gemeinde Bubach an der Naab" abgelegt.

Dachelhofen

Der Archivbestand umfasst ca. 1.400 Einträge. Einen Schwerpunkt bilden die 650 Kauf- und Grundabtretungsverträge.

Ettmannsdorf

Über 700 Archivalien bilden den Bestand dieser ehemaligen Gebietskörperschaft.

Fronberg

Einen besonderen Schwerpunkt dieser Gemeinde stellen die umfangreichen und für die Familienforschung interessanten Schulunterlagen dar. Die ältesten Schülerlisten reichen bis in das Jahr 1873 zurück.

Gögglbach

600 Akteneinheiten bilden den Bestand dieser ehemaligen Gemeinde.
Besonders die über 100 Einwohnerbögen - die hier eingetragenen Geburtsdaten reichen bis 1777 zurück - stellen einen besonderen "Schatz" für die Familienforschung dar.

Haselbach

Die Überlieferung des Aktenbestandes dieser ehemaligen Gemeinde ist relativ gering. Etwas mehr als 400 Archiveinheiten werden im Stadtarchiv Schwandorf aufbewahrt.

Klardorf

Die Gemeinde Zielheim wurde 1950 in Klardorf umbenannt.
Von den ca. 800 Akten bilden die Schüler- und Zensurlisten von 1881 - 1951 einen großen und interessanten Teilbestand.

Krondorf

Fast 1.000 Einträge spiegeln die Geschichte dieser ehemaligen Gemeinde wider. Für die Familienforschung bieten die ca. 100 Einwohnerbögen einen schnellen Einstieg in die Erforschung der eigenen Familiengeschichte.

Kronstetten

Die Gemeinde Kronstetten zählte Mitte des 19. Jahrhunderts 245 Einwohner, 1952 waren es bereits 646. Schwerpunkt dieses Bestandes sind die Einwohnerbögen und die Meldeunterlagen. Besondere Sperrfristen sind hierbei zu beachten.

Naabeck

Es sind nur 188 Einträge unter dieser Gemeinde verzeichnet, welche sich aus den Ortschaften Naabeck, Spielberg und Ziegelhütte zusammensetzte.

Neukirchen

Schwerpunkt dieses Bestandes bilden die umfangreichen Schüler- und Zensurlisten, welche bis in das Jahr 1863 zurückreichen.
Insgesamt konnten ca. 800 Einträge dieser ehemaligen Gemeinde verzeichnet werden.

Wiefelsdorf

Von allen vor der Gemeindegebietsreform selbständigen Gemeinden weist Wiefelsdorf - mit lediglich 144 Akten - den geringsten Archivbestand auf.


Nachlässe

Nachlass Joseph Rappel

Auszeichnungen:
· Bürgermedaille
· Bundesverdienstmedaille (4. Stufe)
· Bundesverdienstkreuz am Bande (3. Stufe)
· Dankurkunde für kommunale Verdienste
· Ehrenbürger

Der am 23. August 1900 in Laaber geborene Joseph Rappel kam im Jahre 1913 an die Lehrerbildungsanstalt nach Amberg, wo er 1919 sein Studium abschließen konnte.
Es folgten nun Aushilfsstellen als Lehrer in Hohenfels, Parsberg, Oberweiling, Burglengenfeld und Thumhausen, ehe 1922 die Anstellung als Lehrer in Nittenau erfolgte. Noch während des Zweiten Weltkrieges zog Herr Rappel mit seiner Familie nach Schwandorf. Von 1949 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er an der Schwandorfer Berufsschule als Gewerbelehrer.
In Schwandorf entfaltete er seine Fähigkeiten als Heimatforscher und Kreisheimatpfleger. Ab 1956 betreute er das Heimatmuseum und bemühte sich intensiv um neue Exponate. Viele historische Abhandlungen (z.B. Heimatbücher der Gemeinden Dachelhofen, Neukirchen bei Schwandorf und Wackersdorf) stammen aus seiner Feder und bilden auch heute noch Grundlage für viele Forschungsprojekte.
Sein Nachlass umfasst unter anderem persönliche Korrespondenz, aber auch viele geschichtliche Aufzeichnungen über Ortschaften und Betriebe in der Schwandorfer Gegend. Viele Dias mit Aufnahmen von Denkmälern ergänzen diesen Bestand.

Nachlass Albert Lotter

Auszeichnungen:
· Altbürgermeister
· Bundesverdienstkreuz am Bande
· Ehrenurkunde für verdiente Kommunalpolitiker
· Großkreuz des Feldmarschall-Radetzky-Ordens
· Kommunale Verdienstmedaille in Bronze
· Weitere Auszeichnungen und Ehrungen vieler Vereine und Organisationen

Der am 12. Juni 1924 in Schwandorf geborene Albert Lotter machte sich 1949 mit einen Architektur- und Ingenieurbüro selbständig.
Im Jahre 1952 zog er erstmals in den Gemeinderat der ehemaligen Gemeinde Krondorf ein, wo er 1956 bis 1972 das Amt des Ersten Bürgermeister bekleidete. Auch nach der Gemeindegebietsreform war er zwei Legislaturperioden (1972 - 1978 und 1984 - 1990) im Schwandorfer Stadtrat vertreten.
Seine großen Hobbys Musizieren, Fotografieren und Zeichnen hat er neben seinen beruflichen und politischen Tätigkeiten stets gepflegt.
Sein umfangreicher Nachlass umfasst mehr als 20.000 Fotos und unzählige Dias. Ein Großteil dieser Aufnahmen zeigt die verschiedensten Veranstaltungen, wie Bürgerfeste oder Musikdarbietungen, in und um Schwandorf. Die Bilder reichen von Anfang der 1960er Jahre bis ca. 1999.
Den Bestand - Nachlass Albert Lotter - ergänzen 104 Fotomappen mit Aufnahmen zu den unterschiedlichsten Gegebenheiten (Bilddokumentation Charlottenhof, Schlossbrand in Schwarzenfeld, Freiwillige Feuerwehr Krondorf, WAA-Gelände-Wackersdorf 1987).
Herr Lotter verstirbt am 6. Januar 2002.

Abgabe Bayernwerk AG

Das Bayernwerk in Schwandorf stellte 2002 den Betrieb ein. Nach mehr als 70 Jahren geht damit ein weiteres Kapitel Schwandorfer Industriegeschichte zu Ende.
Im Jahre 2005 konnte sich das Stadtarchiv Schwandorf das Fotoarchiv und die umfangreiche Plansammlung dieses Großbetriebes sichern. Somit befinden sich viele Originalaufnahmen aus der Bauphase des Betriebes und eine fast lückenlose Bilddokumentation der Werksgeschichte von 1949 bis 1995 im Stadtarchiv. Einige Hundert Planzeichnungen komplettieren diesen Bestand und dokumentieren so die Geschichte dieses Schwandorfer Industriebetriebes und einst bedeutenden Arbeitgebers.

Leider war es zeitlich noch nicht möglich die Unterlagen zu erschließen, sodass noch nicht darin recherchiert werden kann.


Sammlungsgut

Begriffsbestimmung:
Als "archivisches Sammlungsgut" werden aktiv von Archiven erworbene oder gesammelte, körperlich vorhandene Unterlagen verstanden, die nicht ausschließlich aus öffentlichen Verwaltungsverfahren stammen, aber relevant für die Geschichte einer Kommune oder Region sind und die aus Verwaltungsschriftgut erwachsenen Archivbestände in ihren Dokumentationsmöglichkeiten ergänzen.

[Quelle: Aus "Empfehlung Digitalisierung von archivischem Sammlungsgut"]

Postkartensammlungen

Ansichtspostkarten von Schwandorf sind bereits seit 1896 bekannt. Waren es in den ersten Jahren künstlerisch hochwertig gefertigte Lithografien, wurden später in der Herstellung einfachere Lichtdruckkarten produziert.
Um 1897 sollen bereits 533 Millionen Ansichtskarten in Deutschland hergestellt worden sein. Einen ersten Höhepunkt erreichte das "Postkartensammeln" in der Zeit des Ersten Weltkrieges, war es doch oft die einzige Möglichkeit die Verbindung von Heimat und Front oder umgekehrt aufrecht zu erhalten.

Mitte der 1950er Jahre überschwemmten die mit Hochglanz gedruckten Postkarten den Markt. Selbst Anfang des 21. Jahrhunderts werden immer noch Karten mit den verschiedensten Motiven angeboten und sind auch nach mehr als 100 Jahren immer noch ein beliebtes Sammelobjekt.
Bei der Stadt Schwandorf wurden vor 1998 im Stadtarchiv keine Postkarten und nur sehr wenig Bildmaterial gesammelt. Dies hat sich allerdings innerhalb der letzten zehn Jahre grundlegend geändert. Im Stadtarchiv Schwandorf werden derzeit mehrere Sammlungen an Postkarten gelagert und nach und nach digitalisiert.
Bei der Benutzung und Verwertung dieses Sammlungsgutes sind allerdings urheberrechtliche Vorschriften zu beachten.

  • Sammlung Peter Bartmann

Alleine die äußerst umfangreiche Postkartensammlung des Herrn Peter Bartmann umfasst über 1.000 Karten. Diese Sammlung konnte im Jahre 2006 mit Unterstützung der Sparkassenstiftung im Landkreis Schwandorf und einer Spende der Ernst-Pietsch-Stiftung für das Stadtarchiv erworben werden.

  • Lebenswerk Dr. Jörg Metschke

Diese Postkartensammlung umfasst 775 Karten mit überwiegend Schwandorfer Motiven, aber auch Postkarten ehemaliger Gemeinden (z.B. Fronberg, Dachelhofen, Wiefelsdorf) und einiger Nachbargemeinden (Wackersdorf, Teublitz, Schwarzenfeld) ergänzen diesen Bestand.
Ansichtskarten (PDF)
Lebenslauf Dr. Jörg Metschke (PDF)

  • Sammlung Frau Liselotte Kellermann

Die 77 Feldpostkarten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs wurden alle an eine Schwandorfer Familie gesandt und dokumentieren so auch einen Teil der Stadtgeschichte Anfang des 20. Jahhunderts.

  • Sammlung Frau Lehmann

52 nicht gelaufene Karten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, überwiegend mit Aufnahmen von Truppenbewegungen, bilden diesen Bestand.

  • Sammlung Herr Georg Schätz

Diese 171 Postkarten wurden alle an die Lehrerfamilie Kattum, bzw einem "Fräulein Gsödl" nach Schwandorf geschickt. Alle Karten sind Anfang des 20. Jahrhundert gelaufen.

  • Sammlung Stadt Schwandorf

Diese Sammlung wird stetig erweitert und umfasst momentan 583 Karten mit Motiven von Schwandorf und den umliegenden Gemeinden. Darunter befinden sich mehrere Postkarten mit Aufnahmen nach dem Explosionsunglück am Aschermittwoch des Jahres 1919 und eine Serie des Festzuges der 1. Gewerbeschau 1925 in unserer Stadt. Allerdings ergänzen diese Sammlung auch Karten mit Ansichten der „Wilhelm Gustloff“, der Ortschaft „Köstendorf in Österreich“ und der Kirche in Ensdorf, um nur einige zu nennen.

  • Sammlung Horst Goldfuß

Diese 411 Aufnahmen und Karten konnte 2020 erschlossen und verzeichnet werden. Das Besondere an dieser Sammlung sind zweifellos die vielen Bilder zu Schwandorfer Gebäuden, Straßenzügen und Veranstaltungen der 1960er bis 1980er Jahre.

  • Sammlung Elisabeth Kimmerl

Viele der 207 Postkarten in diesem Findbuch zeigen Gemälde von Alltagsszenen oder Porträts, aber auch Soldaten,  einzelne Bauwerke und Landschaften sind abgebildet.

Sterbebildsammlungen

Über 3.000 Sterbebilder beginnend Anfang des 20. Jahrhundert, mit Schwerpunkt Erster und Zweiter Weltkrieg, machen diese Sammlung zu einem interessanten Forschungsgebiet.

Der Grundstock dieser Sammlung wurde durch die umfangreiche Abgabe von Sterbebildern von Herrn German Riedl gelegt.

Sammlung Dr. Georg Klitta

Auszeichnungen:
· Bürgermedaille
· Bundesverdienstmedaille
· Bundesverdienstkreuz
· Ehrenbürger der Stadt Schwandorf

Herr Dr. Georg Klitta wurde am 14.05.1907 in Wessolla/Schlesien geboren. Nach seinem Studium der Germanistik, der Geschichte und Erdkunde wirkt er mehrere Jahre als Gymnasiallehrer in Oberschlesien.
1943 erfolgt die Einberufung zur Wehrmacht. 1945 gerät Herr Dr. Klitta in russische Gefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wird. Im April 1949 kommt er nach Schwandorf und wird, anfangs als Vertretung, in den Schuldienst der damaligen Oberrealschule aufgenommen. Nach seiner Verbeamtung im bayerischen Staatsdienst lehrt er am Gymnasium der Stadt Schwandorf und wird bald zum Fachbetreuer für Deutsch und Geschichte berufen.
Der breiten Öffentlichkeit wird er durch seine vielen wissenschaftlichen Forschungen bekannt. Über drei Jahrzehnte hat Dr. Klitta die Geschichte der Stadt erforscht und dokumentiert.
Nach seinem Tod am 26.09.1988 ist sein umfangreicher Nachlass - leider nicht zeitnah - in fachgerechte Betreuung zur Stadt Schwandorf gelangt. Die Reste des ursprünglich sehr umfangreichen Nachlasses sind nun seit einigen Jahren im Stadtarchiv und werden dort gesichtet und archiviert.

Sammlung German Riedl

Auszeichnungen:
· Lebensrettungsmedaille am 02. Mai 1939 als Elfjähriger

Geboren am 01.01.1928 in Schwandorf
Gestorben am 20.06.2008 in Schwandorf
Verheiratet mit Frau Hildegard Riedl, geb. Staudigl
Zwei Kinder (German und Ulrich)

Herr German Riedl wurde in Schwandorf geboren. Nach der Grund- und Hauptschule hat Herr Riedl eine Elektromechanikerlehre bei der Werk-Berufsschule der Messerschmitt GmbH in Regensburg absolviert. Am 28.06.1950 legte Herr Riedl die Meisterprüfung zum Radiomechaniker als jüngster Meister seiner Branche in der Bundesrepublik ab.
Es folgten Anstellungen in München, Fürstenfeldbruck und Unterpfaffenhofen im Elektrotechnikgewerbe. 1964 wechselte Herr Riedl als Fachlehrer verbeamtet zur Städtischen Berufsschule Amberg und 1967 zur Berufsschule Schwandorf, in der er als Fachstudienrat bis zu seiner Pensionierung 1988 tätig war.
Herr Riedl sammelte intensiv alte Fotobestände von Schwandorf und seinen Gebäuden und ergänzte dazu die aktuellen Ansichten. Zusammen mit Herrn Jörg Frieb entstand dazu der Bildband "Schwandorf in alten Ansichten".
Ein Teil des Dokumenten- und Fotonachlasses übernahm nach seinem Tod sein Sohn, Herr Dr. Ulrich Riedl und ein weiterer, sehr umfangreicher Teil wurde dem Stadtarchiv Schwandorf überlassen.


Zeitungen

Schwandorf zählte im Jahre 1865 rund 2.400 Einwohner. Seit 1859 ist die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was auch maßgeblich zum stetigen Wachstum der Kommune beitrug.
Herr Georg Meiller erhielt am 26. November 1864 die Konzession als Buchdrucker in Schwandorf. Am 1. Januar 1865 erschien zum ersten Male eine Schwandorfer Tageszeitung als "Bote durch das Naabthal" und "Tagblatt für Schwandorf und Umgegend".
Das Stadtarchiv Schwandorf archiviert täglich die Ausgaben der beiden jetzt noch erscheinenden Tageszeitungen - "Der Neue Tag" und "Mittelbayerische Zeitung". Im Laufe der Jahre hat sich so ein recht imposanter Bestand an gebundenen Tageszeitungen ab 1908, mit einigen Lücken der 1940er Jahre, angesammelt.
Insgesamt verfügt das Stadtarchiv über ca. 1.200 Zeitungsbände.
Jedoch nicht nur gebundene Tageszeitungen, sondern auch Einzelausgaben können im Besucherraum des Stadtarchivs eingesehen werden.

Inhaltsverzeichnis Einzelausgaben (PDF; 28 KB)

Inhaltsverzeichnis Zeitungen gebunden (PDF; 115 KB)

Es war lange Jahre üblich, Bekanntmachungen und amtliche Mitteilungen der Stadtverwaltung ortsüblich in den Tageszeitungen bekannt zu machen. Zur Dokumentation legte man damals die Originalzeitung, in welcher die Bekanntmachung abgedruckt war, in den städtischen Akten ab.
Durch diesen Umstand ist es nun möglich, auch Zeitungen - nicht nur Schwandorfer Ausgaben - vor 1908 einzusehen. Die beiden Verzeichnisse über die vorhandenen Zeitungsbestände sollen den Geschichtsinteressierten bei der gezielten Auswahl der gewünschten Ausgabe behilflich sein.

Gerne werden auch auf Wunsch, wenn der Erhaltungszustand dies zulässt, so genannte "Geburtstagszeitungen" gegen Entgelt gescannt und ausgedruckt, dies ist sowohl in Farbe als auch in Schwarz/Weiß möglich.


Heimatkundliche Beilagen

Inhaltsverzeichnis aller vorhandenen Ausgaben (PDF)

Im Jahre 1926 erschien erstmals die heimatkundliche Unterhaltungsbeilage "Für´s traute Heim" in den Schwandorfer Tageszeitungen. Ab 1931 ändert sich die Bezeichnung der Beilage in "Traute Heimat". Der Druck dieser geschichtlich wertvollen Ausgaben wurde jedoch bereits 1938 wieder eingestellt.

Erst im Jahre 1949 greift das "Schwandorfer Tagblatt" die lange Tradition dieser heimatkundlichen Beilage mit der Herausgabe des "Heimaterzählers" wieder auf.

Durch Schenkungen und Ankäufe konnten in den letzten Jahren diese Bestände im Stadtarchiv Schwandorf ergänzt und nahezu vervollständigt werden.
Nachfolgende Ausgaben liegen in gebundener Form für die Forschung bereit:

  • Für´s traute Heim, 1926, Originalausgabe
  • Für´s traute Heim, 1927, Originalausgabe
  • Für´s traute Heim, 1928, in Kopie
  • Für´s traute Heim, 1929, Originalausgabe
  • Für´s traute Heim, 1930, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1931, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1932, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1933, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1934, in Kopie
  • Traute Heimat, 1935, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1936, Originalausgabe
  • Traute Heimat, 1937, in Kopie
  • Traute Heimat, 1938, in Kopie
  • Der Heimaterzähler, 1949, Originalausgabe
  • Der Heimaterzähler, 1950, Originalausgabe
  • Der Heimaterzähler, 1952 - 1973, Originalausgaben

Diese umfangreichen Beilagen mit überaus interessanten geschichtlichen Abhandlungen der Stadt Schwandorf, aber auch der näheren Umgebung (von Allersburg bis Zielheim) konnten in den vergangenen Jahren durch das Archivpersonal erschlossen werden. Nun ist es möglich, über einen Suchbegriff nach gewünschten Artikeln schnell und einfach zu recherchieren, um dann in den jeweiligen Ausgaben die komplette Abhandlung nachzulesen.
Alleine für Schwandorf sind über 400 Einträge gespeichert.

Kopien aus den Archiv-Beständen sind durch Entgelt gemäß Archiv-Gebührensatzung möglich.

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