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2. Weltkrieg

Luftschutzausbau

Hatten die Felsenkeller in der Vergangenheit enorme Bedeutung und Anteil am steten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, so sollten sie sich nun bald in einer anderen Funktion bewähren. Bereits in den Jahren 1943 und 1944 wurden große Bereiche zu Luftschutzbunkern umgerüstet. Sie erhielten Gurtbögen zur Verbesserung der Deckenstatik, Abmauerungen, Fluchtstollen sowie Telefon- und Lichtleitungen.Ebenso trug man sich mit dem Gedanken an eine unterirdische Verlagerung von Industrien. Vor allem aber der Keller der Brauerei Hubmann, nachmals "4000-Bunker" genannt, sollte bei potentiellen Luftangriffen der Bevölkerung Zuflucht gewähren. Hier wurde auch die Befehlsstelle des damaligen kommissarischen Bürgermeisters eingerichtet.

Die Bombennacht zum 17. April 1945

Es zeigte sich sehr bald, daß man mit dieser Voraussicht gut gehandelt hatte. Schon oft war die Bevölkerung bei Fliegeralarm in die jeweils erreichbaren nächstliegenden Keller geflüchtet, ohne daß eine Bombardierung nachfolgte. Doch in der Nacht zum 17. April 1945 wurde es blutiger Ernst, als ein britisch-kanadisches Geschwader morgens um 3.52 Uhr den größten Teil der Stadt binnen weniger Minuten in Schutt und Asche bombte und etwa 4000 Tote, darunter 1250 Schwandorfer zurückließ.

Über 6000 Menschen suchten Zuflucht in den Felsenkellern, allein im Hubmann-System hielten sich 4000 Flüchtende in drangvoller Enge über viele Tage hinweg unter unerträglichen hygienischen Bedingungen auf. Die langen, schlauchartigen Keller in der Waldgasse hingegen wurden als Lazaretträume genutzt. Sogar die Zugangstreppen waren mit Verwundeten überfüllt.