Inhalt

Aloys Erasmus Segerer (1874 - 1949)

Maler

Aloys Erasmus Segerer wurde am 9. April 1874 in Schwandorf geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Schon bald scheint er sich künstlerisch betätigt zu haben, wie die Signatur auf dem Marienbild der Prissather Dorfkapelle belegt, das Segerer 1895 renovierte.

Der Familienüberlieferung nach besuchte Segerer die Malschule in Düsseldorf. Außerdem war er zu Ausbildungszwecken in Frankreich und Holland. Während seiner Militärzeit kam es zum Streit. Segerer desertierte vom Militärdienst und floh nach Amerika.

Tatsächlich wanderte Segerer im Jahre 1898 nach Amerika aus, wie amerikanische amtliche Quellen belegen. Er ging zuerst nach Montana, arbeitete aber dann für die bekannte Firma Barney-Smith in Dayton/Ohio, wo er deren Produkte (Straßen- und Eisenbahnwaggons) bemalte. Anschließend war er bei der bis heute bestehenden Werbefirma Blommel Sign Company beschäftigt. Bald hatte er aber einen so guten Ruf, dass er sich als Maler selbstständig machen konnte.

Im Jahre 1910 erscheint er in den Einwohnerverzeichnissen von Dayton bereits mit der Berufsbezeichnung „Freskomaler" bzw. ,,Maler". Tatsächlich entstanden in der Folgezeit in Dayton und Umgebung zahlreiche Wandgemälde. Ein großformatiges Bild in der Dayton Memorial Hall etwa stammt aus dem Jahre 1911 und erinnert an den Mexikanischen Revolutionskrieg („Sturm auf Monroe").

Weitere Werke Segerers finden sich an den Wänden prominenter Daytoner Familienvillen wie bei den alteingesessenen Geschlechtern Ketterings und den Shermans.

Bis heute vorhanden sind Wandbilder in öffentlichen Räumen, wie der örtlichen Dreifaltigkeitskirche, der Methodistenkirche und dem Masonic Temple. Daneben betätigte sich Segerer zusätzlich als Restaurator, wie etwa bei den Figuren der Daytoner Dreifaltigkeitskirche. Er war bereits 70 Jahre alt, als er die Dreifaltigkeitskirche ausgestaltete. Auch in der näheren und weiteren Umgebung von Dayton war Segerer als Maler tätig. Allerdings, so erinnern sich seine Töchter, sprach er zuhause nie über seine Arbeit. Zahlreiche Wandgemälde, die er an und in verschiedenen Gebäuden anbrachte, wie etwa in der früheren Roosevelt High School und dem NCR-Auditorium in Dayton sind inzwischen zusammen mit den Gebäuden verschwunden.

Aloys Erasmus Segerer starb am 19. April 1949. Mit seiner deutschstämmigen Frau Frieda (1884 - 1971) hatte er sieben Kinder. Viele seiner Bilder befinden sich heute noch in Familienbesitz. Um die Erforschung seines Werkes kümmerte sich intensiv seine 2006 verstorbene Enkelin Marlene Clawson.

Quellen:
Burrough Virgina: Dayton artist's lives on, in: Dayton Daily News, 2. Juni 2005 Segerer, Margarete: Ein Onkel in Amerika, in: Jahresband zur Kultur und Geschichte im Landkreis Schwandorf 10 (1999), S. 85 f.
Weitere Informationen stammen von Shawna Woodard, Genealogy Librarian der Dayton Metro Library, E-Mail vom 25. Januar 2013

Text: Franz Sichler
Recherchen: Alfred Wolfsteiner und Franz Sichler