Am 7. Oktober fand in Kooperation mit dem Lokalen Bündnis für Familien im Landkreis Schwandorf die erste Begehung zur Barrierefreiheit in der Schwandorfer Geschäftswelt statt.
Drei Geschäfte und das Kino hatten sich bereit erklärt, den Barrierecheck bei sich durchführen zu lassen. Geführt von den Organisatoren des Lokalen Bündnisses, Erhard Sailer und der Kommunalen Behindertenbeauftragten Helga Forster wurden der Drogeriemarkt dm, das Modehaus Frey, das Blumengeschäft Heinz und das Lichtwerk Kino auf Barrierefreiheit hin geprüft.
Zusammen mit den jeweiligen Verantwortlichen vor Ort und Oberbürgermeister Feller, der Familienbeauftragten Gabi Dörfler sowie dem Citymanager Roland Kittel wurden die wichtigsten Grundlagen zur Erreichbarkeit, wie die Nähe der Behindertenparkplätze, der Eingangsbereich, der Zugang vom Erdgeschoß zum Obergeschoß, die Toilettenbegebenheiten, die Breite der Gänge zwischen den Regalen und die Erreichbarkeit der Waren beurteilt und Verbesserungspotentiale diskutiert.
Das Sanitätshaus Betzlbacher stellte dafür Rollstühle und Rollatoren zur Verfügung und die beiden Geschäftsführer Andreas und Christian Betzlbacher waren bei der Begehung auch aktiv dabei und brachten ihre langjährige Erfahrung mit der Thematik ein.
Alle Beteiligten nutzten selbst die Rollatoren und Rollstühle, erlebten somit zwangsläufig einen Wechsel der Perspektive und mussten erfahren, wie schwierig es teilweise ist, mit Einschränkungen voran zu kommen. Eine kleine Stufe, ein zu enger Aufzug, Dekoständer vor der Türe oder ein nicht barrierefreies WC – das sind Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen, die dazu führen, dass ein Teil unserer Gesellschaft nur mit großem Aufwand oder gar nicht Geschäfte oder Einrichtungen nutzen kann, die für mobile Menschen problemlos zugänglich sind.
Im Abschlussgespräch wurde festgehalten, dass für die teilnehmenden Geschäfte die Menschen mit körperlichen Einschränkungen aber auch Senioren und Seniorinnen und Eltern mit Kinderwägen schon im Blickfeld sind. So gibt es teilweise bereits den schwellenlosen Zugang, das barrierefreie WC oder auch den Aufzug in die unterschiedlichen Ebenen. Allerdings sind gerade bei Altbauten kaum bauliche Veränderungen, vor allem Aufzüge, möglich. Hier sind Menschen mit Handicap auf die Unterstützung der Beschäftigten und Begleitpersonen angewiesen um die Räume betreten zu können.
Wichtig war es den Organisatoren auch, dass das Bewusstsein wächst, dass sehr viele Menschen davon profitieren, wenn Barrieren beseitigt werden und es für alle wichtig ist, grundsätzlich ohne fremde Hilfe Geschäfte oder Einrichtungen betreten und nutzen zu können.