11 neue Bauplätze in Haselbach
Die Nachfrage nach Bauland innerhalb des Stadtgebietes Schwandorf ist ungebrochen, vor allem junge Familien suchen einen Bauplatz. Dies gilt auch für die ländlichen Stadtteile, weswegen die Stadt bestrebt ist, auch hier neues Bauland auszuweisen. Oft scheitert dies aber an mangelnder Abgabebereitschaft oder schlicht an geeigneten Flächen. Dass nun in Haselbach 11 Bauplätze geschaffen werden konnten, liegt daran, dass ein passendes Grundstück, der „Schlossacker“ schon seit 1990 im Besitz der Stadt ist. Das Plangebiet ist eine Südhanglange, liegt unmittelbar am gewachsenen Ortskern und rundet diesen ab. Bereits 1991 und 2001 gab es Pläne für die Bebauung, die aber nicht realisiert wurden.
Ein dritter Anlauf war nun von Erfolg gekrönt. Im letzten Jahr hat der Stadtrat einen überarbeiteten Bebauungsplan aufgestellt und heuer die Erschließungsarbeiten vergeben. Die Firma Stiegler aus Neunburg v. W. hat jetzt mit den Erdarbeiten für den Bau der Erschließungsstraße begonnen und wird sie bis Oktober fertigstellen. Ab diesem Zeitpunkt können die Plätze bebaut werden; der Bauantrag kann aber schon vorher gestellt werden.
Die Grundstücke haben eine Größe zwischen 650 und 850 Quadratmetern, zulässig sind Ein- oder Zweifamilienhäuser. Bereits am ersten Tag des Reservierungszeitraumes haben sich für alle 11 Grundstücke Interessenten vormerken lassen. Es gibt auch eine Warteliste, falls sich bis zum Verkauf im August noch Änderungen bei den Vormerkungen ergeben sollten. Bauwillige mit Kindern erhalten auf den Kaufpreis einen Bonus von 5000 Euro je Kind.
2. Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf zeigte sich erfreut, dass in Haselbach nun 11 Bauwillige ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen können und betonte, dass die Bebauung des Schlossackers auch ein Gewinn für die Ortschaft Haselbach sein wird.
Geschichtlicher Hintergrund
In der Landkarte von Pfarrer Christoph Vogel aus dem Jahre 1600 heißt der jetzige Schlossacker noch „Hofgarten“. Skizziert ist ein ausgedehnter Garten mit Obstbäumen und einem Gartenhaus, unmittelbar angrenzend an die Ökonomie des damaligen Schlossgutes Haselbach. 1880 entstand hier ein Vorwerk des Gutes Sitzenhof, in dem das Gut Haselbach mittlerweile aufgegangen war. Der stattliche Gebäudekomplex mit Verwaltungs- und Wohngebäude, Rinder- und Pferdestallung und einer markanten Sandsteinmauer wurde ob seiner Größe im Volksmund „Schloss“ genannt. 1983 wurde alles abgebrochen und das Gelände planiert. Bis heute hat sich der Name „Schlossacker“ erhalten und gibt jetzt dem Baugebiet und der neuen Straße den Namen.
Quelle: Alfred Merl