2022
Schwandorf ist weiterhin »Fairtrade-Stadt«
Die Stadt Schwandorf erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Jahr 2014 durch Fairtrade Deutschland e.V. verliehen. Seitdem baut die Stadt ihr Engagement weiter aus.
Oberbürgermeister Andreas Feller freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Schwandorf. Ich bin stolz, dass Schwandorf dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört und eine von fast 800 Fairtrade-Städten in Deutschland ist“.
Mit ihrem Engagement möchte die Stadt den Fairen Handel fördern. Fairer Handel bedeutet unter anderem faire Preise, soziale Arbeitsbedingungen, Schutz der Umwelt und Schutz vor Ausbeutung durch Kinderarbeit in den Erzeugerländern. Dazu schließt sich die Stadt Schwandorf den von Fairtrade Deutschland organisierten Aktionen und Kampagnen zum fairen Handel an.
Dazu gehört das alljährliche faire Frühstück in einem der verschiedenen Schwandorfer Cafés, besondere Aktionen der Steuerungsgruppe im Rahmen der „fairen Woche“ oder die Verteilung von fair gehandelten Rosen zum Weltfrauentag für mehr Frauenrechte. Mittlerweile haben sich in Schwandorf mit der Grundschule Fronberg, der Mädchenrealschule St. Josef, der KMK-Realschule, der Mittelschule Dachelhofen und der FOS/BOS fünf Schulen dem Fairtrade-Gedanken angeschlossen, bringen sich bei den Aktionen mit ein und leben das Thema gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern. Sogar bei den Kleinsten im städtischen Kindergarten ist Fairtrade im Alltag verankert. Der Kindergarten trägt seit zwei Jahren den Titel: „Eine Welt-Kita“.
Vor acht Jahren erhielt die Stadt Schwandorf von dem gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum Fairen Handel. Hierzu müssen nachweislich fünf Kriterien erfüllt werden.
Der Oberbürgermeister und der Stadtrat trinken fair gehandelten Kaffee und halten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest. Eine Steuerungsgruppe koordiniert unter dem Vorsitz von Stadtrat Alfred Damm alle Aktivitäten. In Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten. Auf der Homepage der Stadt Schwandorf und mit den Aktionen vor Ort wird über die Hintergründe und Notwendigkeit zum fairen Handel aufgeklärt und über die örtliche Presse berichtet.
„Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung unser Engagement weiter zu führen“, bekräftigt OB Andreas Feller. Geplant sind weitere Projekte, wie die Umstellung von öffentlichen Beschaffungen auf Fairtrade-Produkte und die Ausweitung der Kooperationen mit den Schulen vor Ort. Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne gibt es unter www.fairtrade-towns.de.
Fairtrade-Blumen-Aktion
Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller und Alfred Damm, der Vorsitzende der Fairtrade-Steuerungsgruppe begrüßten am 11. März 2022 im Sitzungssaal des Schwandorfer Rathauses Schwandorfer Vertreter, die sich für den fairen Handel vor Ort und in der Welt einsetzen.
Mit der Grundschule Fronberg, der Mittelschule Dachelhofen, der KMK-Realschule, der Mädchenrealschule St. Josef und der FOS/BOS gibt es in Schwandorf fünf zertifizierte Fairtrade-Schulen und mit dem städtischen Kindergarten als eine „Eine-Welt-Kita“ auch einen Fairtrade-Kindergarten.
„Besonders die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist von großer Bedeutung, um den jungen Menschen eine bessere Wertschätzung gegenüber unseren Lebensmitteln zu vermitteln, sich Gedanken darüber zu machen, woher unsere Kleidung kommt und wie die Menschen leben, von deren Arbeit wir profitieren!“, so Bürgermeisterin Juniec-Möller.
Die anwesenden Vertreter der Einrichtungen berichteten über ihre durchgeführten Fairtrade-Projekte, die auch trotz Corona umgesetzt werden konnten.
So ist die KMK-Realschule bereits seit 2015 Fairtrade-Schule und berücksichtigt den Fairtrade-Gedanken bei allen festen Aktionen im Schuljahr. Für den städtischen Kindergarten ist unter anderem das Hinführen der Kleinsten zu fairem Umgang mit Lebensmitteln und darüber hinaus auch die Elternarbeit in diesem Bereich ein wichtiger Baustein.
Stadträtin Ulrike Roidl berichtet über die Fairtrade-Zertifizierung der Grundschule Fronberg, die sie von Anfang an mit begleitet habe und über die Berücksichtigung des Fairtrade-Gedankens in der AWO-Kindergrippe an der Naab, die eine Fairtrade-Zertifizierung anstrebe.
Für Elke Greifelt vom „Haus der Gesundheit Zwick“ sei vor allem im Reformhaus das Thema Fairtrade und gesunde Ernährung hoch im Kurs.
Auch für die Mädchenrealschule St. Josef spiele der faire Handel in alle Ebenen mit hinein und wachse ständig weiter. Nach der Lockdown-Phase stand die Erneuerung des Titels an, den man auch mit den unter Coronabedingungen durchgeführten Aktionen wieder erreichen konnte.
Die Mittelschule Dachelhofen hat mit dem Schüler Emil einen starken Fairtrade-Mitstreiter. Emil ist federführend für die Umsetzung des Fairtrade-Gedankens an der Mittelschule Dachelhofen. Ihm obliege die Bestellung der Fairtrade-Waren und auch der Verkauf sowie die Planungen der Aktionen, die mindestens einmal im Monat stattfinden.
Das Berufliche Schulzentrum und die FOS/BOS wurden im Dezember 2021 als Fairtrade-Schule ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde mit einer schönen Feier gewürdigt.
Den Anwesenden wurde für ihr Engagement und auch anlässlich des Weltfrauentages am 08. März jeweils ein fairer Blumenstrauß überreicht. Diese Blumen stehen, so Vorsitzender Alfred Damm „exemplarisch für den Fairtrade-Gedanken“. Sie stehen für mehr als faire Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung – sie stehen für den Kampf um mehr Geschlechtergerechtigkeit im globalen Süden. Mangelnde Arbeits- und Gesundheitsschutz, Geschlechterdiskriminierung sowie niedrige Löhne sind die größten Probleme. Dem wirkt der faire Handel mit festen Arbeitsverträgen, Gewerkschaftsfreiheit, Mutter- und Arbeitsschutz sowie strengen Umweltkriterien für den Pestizideinsatz entgegen. 99% aller Fairtrade-Blumen stammen aus den ostafrikanischen Ländern Kenia, Äthiopien, Uganda und Tansania. Bereits jede dritte Rose in Deutschland trägt mittlerweile das Fairtrade-Siegel.
Alfred Damm informiert weiter, dass bei der Fairtrade-Stadt-Schwandorf aktuell wieder die neue Zertifizierung anstehe. Das Engagement werde alle zwei Jahre überprüft und der Titel als Fairtrade-Stadt muss wieder neu erworben werden. Coronabedingt war vieles in den letzten zwei Jahren nicht möglich. Die Fairtrade-Steuerungsgruppe werde aber im Frühjahr wieder durchstarten. Jeder ist herzlich eingeladen hier mitzuwirken.