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Hochwasser

Die Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es wichtig ist, aktiv vorzusorgen, um Hochwasserschäden zu minimieren.

Eine Voraussetzung dafür ist, die Gebiete zu ermitteln, die bei Hochwasser voraussichtlich überschwemmt werden. Die Wasserwirtschaftsverwaltung hat 1996 ein landesweites Projekt initiiert, in dessen Rahmen nach einheitlichen Methoden die Überschwemmungsgebiete ermittelt wurden. Dafür wurdendie Gewässer und ihre Talräume beflogen und damit das voraussichtlich überschwemmte Gelände vermessen, die Gewässer selbst vermessen, die Höhe des maßgebenden Hochwassers berechnet und die sich daraus ergebenden Überschwemmungsgebiete in Karten dargestellt. Grundlage für die Ermittlung des Überschwemmungsgebiets ist das 100-jährliche Hochwasser (HQ 100). Ein 100-jährliches Hochwasser tritt durchschnittlich einmal in hundert Jahren auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass nach einem 100-jährlichen Hochwasser bis zum nächsten 100 Jahre vergehen müssen. Da es sich um einen statistischen Wert handelt, kann dieser Abfluss innerhalb von 100 Jahren auch mehrfach auftreten.Mit Wirkung vom 16.06.2006 wurden für die Stadt Schwandorf die Grenzen des Überschwemmungsgebietes amtlich festgesetzt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich dabei um die Dokumentation eines natürlichen Zustandes und nicht um eine veränderbare Planung handelt.Weiter werden alle ermittelten und festgesetzten Überschwemmungsgebiete im Internet unter der Adresse http://www.bayern.de/lfw/iug im „Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete in Bayern“ für die Öffentlichkeit dokumentiert. Dort sind auch weitere Informationen über Überschwemmungsgebiete sowie rechtliche Grundlagen und Hinweise zum Festsetzungsverfahren enthalten.Hochwasserschutzkonzept Ende 2006 wurde ein Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes für Gewässer 3. Ordnung im Stadtgebiet Schwandorf beauftragt.Das vorliegende Konzept dient als Grundlage für eine langfristige Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes, insbesondere im Bereich von bestehenden Siedlungsräumen an den Gewässern 3.Ordnung.In der Zwischenzeit wurden 24 Gewässerläufe 3.Ordnung im gesamten Stadtgebiet bzgl. Ihrer Einzugsgebiete etc. untersucht. Es wurden so genannte „Brennpunkte“ ermittelt, die bei Starkregenereignissen eine Gefährdung bestehender Siedlungsbereiche darstellen.Im Zuge der Bearbeitung werden Vorschläge zur Entschärfung der Brennpunkte und eine Prioritätenliste bzgl. der notwendigen Maßnahmen erarbeitet. Weiterhin werden mögliche Speicherstandorte ermittelt, die eventuell auch für die „Poollösung“ zum Retentionsausgleich für Bebauung im Überschwemmungsgebiet der Naab herangezogen werden können.Die Planung erfolgt in enger Abstimmung mit dem WWA Weiden, die Planungskosten werden zu 75 % gefördert. Die Kosten für die Erstellung der eigentlichen Retentionsmaßnahme werden mittels einer Kostenerstattungssatzung auf den Bauwerber umgelegt werden.Aufgrund der schwierigen Hochwassersituation hat die Stadt Schwandorf beschlossen, künftig auch alle erforderlichen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen an den Gewässern 3. Ordnung gemäß o.a. Konzept zu erstellen, so dass langfristig eine Entspannung der Hochwassersituation erreicht werden kann.Tipps und Links: Wasserwirtschaftsamt Weiden Hochwassernachrichtendienst Ermittlung von Überschwemmungsgebieten (LfU) Informationsdienst (Bayer. Landesamt für Umwelt) Überschwemmungsgefährdete Gebiete Hochwasserschutz – Regierung der Oberpfalz Hochwasser-Grundsätze und Ziele (Bayer. Landesamt für Umwelt) Bauen im Überschwemmungsgebiet Die überschwemmten Flächen sind in den Übersichtslageplänen M = 1:25.000 senkrecht schraffiert und grau eingefasst dargestellt. Detaillierte Lagepläne im Maßstab = 1:2.500 bzw. 1: 5.000 können im Rathaus der Stadt Schwandorf eingesehen werden.