Im Gespräch teilt der Überlebende nicht nur seine Geschichte, sondern auch seine persönliche Perspektive auf Menschlichkeit, Hoffnung und Überlebenskraft mit. Die Buchautorin und Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair, die seit 2005 mehr als fünfhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden geführt hat, wird moderieren. Sie bettet die Erzählungen Ernst Grubes in den historischen Kontext ein und präsentiert Bilder und Dokumente aus seinem Leben. Die Veranstaltung möchte zeigen, wie wichtig die Fortführung einer Erinnerungskultur in der Gesellschaft ist, und zwar gerade dann, wenn es einmal keine lebenden Zeitzeugen mehr geben wird.

Zur Person: Ernst Grube, geboren 1932 in München als Sohn einer jüdischen Mutter, erlebte die Schrecken der nationalsozialistischen Diktatur aus erster Hand. Bereits im Alter von sechs Jahren musste er mit ansehen, wie die Münchner Hauptsynagoge, die in unmittelbarer Nähe zu seinem Wohnhaus stand, zerstört wurde. Nach der Vertreibung aus ihrer Wohnung wurde er zusammen mit seinen Geschwistern in ein jüdisches Kinderheim gebracht. Dort überlebte er, während viele der anderen Kinder deportiert und ermordet wurden. Im Jahr 1942 wurde Ernst Grube ohne seine Eltern in die Zwangsarbeitslager Milbertshofen und später in das Deportationslager Berg am Laim verschleppt. Die schrecklichste Station seiner Odyssee war schließlich das Ghetto Theresienstadt, in das er und seine Geschwister zusammen mit ihrer Mutter im Februar 1945 deportiert wurden.

Veranstaltungsort und Zeit: 25.10.24, 17.30 Uhr, Spitalkirche Schwandorf

Eintritt und Anmeldung: Die Teilnahme am Zeitzeugengespräch ist ohne Gebühr (freie Platzwahl in der Spitalkirche). Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist jedoch eine Voranmeldung bei der vhs erforderlich (09431 45 510, vhs@schwandorf.de, www.vhs.schwandorf.de)

Die vhs empfiehlt, thematisch passend zum Vortrag, die Führung „Dunkle Wolken über Schwandorf“ am 25.10.24 um 15.00 Uhr. Anmeldung zur Führung im Tourismusbüro unter Telefon 09431 45 550, Gebühr 5,00 €.