Inhalt

Gemeinsam für ein Stromnetz von morgen

Stadt Schwandorf, Bayernwerk Netz GmbH und TenneT im Austausch über Modernisierung des Stromnetzes zwischen Schwandorf und Regensburg

In den kommenden Jahren soll das Stromnetz zwischen Schwandorf und Regensburg umfangreich modernisiert werden. Konkret ist geplant, zwei bis dato unabhängige Stromleitungen der Höchst- und Hochspannung in diesem Abschnitt zusammenzulegen. Dafür werden unter anderem die Leiterseile einer über 100 Jahre alten Hochspannungsleitung erneuert und 72 Strommasten zurückgebaut. Ziel der Zusammenlegung ist es, das regionale Verteilnetz und die Verbindung in den europäischen Stromnetzverbund zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Umgesetzt wird das komplexe Projekt von der Bayernwerk Netz als Verteilnetzbetreiber und dem Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber TenneT.

Ein Teil der bestehenden Stromleitungen verläuft über den Schwandorfer Ortsteil Büchelkühn. Hier befindet sich auch ein Umspannwerk. Im Rahmen eines Vorort-Termins haben sich nun Vertreter der Stadt Schwandorf, der Bayernwerk Netz GmbH und TenneT gemeinsam Gedanken über eine mögliche zukünftige Trassenführung gemacht. „Von städtischer Seite präferieren wir künftig ganz klar eine Trasse, die nicht direkt über Büchelkühn verläuft, sondern am Ortsteil vorbei. Wir setzen uns daher mit Nachdruck für einen vollständigen Rückbau der jetzigen 110kV-Leitung, die derzeit die Straßenzüge Am Lenzengraben und Oberholzstraße überspannt und im Bereich der Büchelkühner Straße vom Norden in südwestliche Richtung führt, ein. Unser Ziel ist es, die Anwohnerinnen und Anwohner so dauerhaft zu entlasten“, erklärt Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller. „Aus diesem Grund war es mir ein persönliches Anliegen, mich bereits frühzeitig mit der Bayernwerk Netz GmbH und TenneT auszutauschen. Ich bin mir sicher, dass wir so am Ende eine gute und nachhaltige Lösung für alle Beteiligten finden werden.“

„Mit der Leitungsbündelung möchten wir die Region entlasten und gleichzeitig unser Netz an die Anforderungen der Energiewende anpassen“, erklärt Filip Fortmann-Gutkowski, Genehmigungsmanager bei Bayernwerk Netz. Aktuell verlaufen zwischen Schwandorf und Regenstauf eine Hochspannungsleitung der Bayernwerk Netz (O9) und eine Gemeinschaftsleitung mit TenneT zwischen Regensburg und Schwandorf (B122). Von Regenstauf bis Regensburg sind die Stromkreise der Hoch- und Höchstspannung auf der Leitung B122 gebündelt.

Künftig wird die Leitung höchstspannungsseitig zunächst zwei 220-kV-Stromkreise und nach einer Spannungsumstellung, sowie nach Fertigstellung eines neu zu errichtenden Umspannwerks im Norden von Regensburg zwei 380-kV-Stromkreise tragen. Hochspannungsseitig sollen die Leiterseile der einhundert Jahre alten Leitung O9 zwischen Schwandorf und Regenstauf erneuert und dabei auch auf der bestehenden Gemeinschaftsleitung B122 zusammengeführt werden. Dafür wird eine weitere Traverse mit leistungsstarken Leiterseilen angebracht. Im Anschluss werden die 72 Masten der alten Hochspannungsleitung O9 der Bayernwerk Netz ersatzlos zurückgebaut. Der künftige Verlauf der 110kV-Einführung ins Umspannwerk befindet sich aktuell in der Prüfung. Konkrete Vorhaben, die den Bereich Büchelkühn betreffen, werden Teil der Vorbereitung des kommenden Genehmigungsverfahrens sein.

Die notwendigen Maßnahmen entlang der Gemeinschaftsleitung B122 sollen in enger Abstimmung zwischen der Bayernwerk Netz und TenneT umgesetzt werden. Die Netzbetreiber versuchen in diesem Zusammenhang zu vermeiden, dass an derselben Leitung innerhalb weniger Jahre wiederholt gearbeitet werden muss. Der Anspruch der Bayernwerk Netz und TenneT ist es, miteinander an einer gemeinsamen Lösung für die Region zu arbeiten, die sowohl nachhaltig, als auch zukunftsfähig ist. Das Genehmigungsverfahren für die notwendigen Maßnahmen an der bestehenden Leitung B122 bzw. O9 und deren bauliche Umsetzung wird die Bayernwerk Netz GmbH federführend betreuen.

Derzeit laufen rund um die Stromtrasse umfangreiche Kartierungen, um die Flora und Fauna zu erfassen und zu analysieren. Geplanter Beginn der Bauarbeiten zur Modernisierung des Stromnetzes zwischen Schwandorf und Regensburg ist das Jahr 2028. 

11.04.2025