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Aufgaben in den nächsten Jahren

Archivgeschichte Aufgaben in den © Stadtarchiv Schwandorf

Die Geschichte endet aber nicht im Jahre 1945. Somit muss in den nächsten Jahren versucht werden, die Überlieferung zur mittlerweile schon wieder über 60-jährigen Geschichte nach 1945 in eine Ordnung zu bringen. Da über viele Jahre kein Hauptverantwortlicher für das Stadtarchiv zuständig war, befinden sich umfangreiche Bestände der Nachkriegsjahre im Besitz der Stadt. Es gab niemanden, der die Entscheidung über eine Aussonderung von Aktenmaterial getroffen hätte. Es wurden somit auch nach 1945 solche Materialien aufgehoben, welche bei Besetzung mit einer Fachkraft in den 60er Jahren nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen richtigerweise in großen Teilen dem "Reißwolf" zugeführt worden wären.
So warten im Stadtarchiv Schwandorf Hunderte von Aktenordnern darauf, gesichtet und erschlossen zu werden. Als Schwerpunkte dieses noch nicht aufgearbeiteten Aktenmaterials sind die Flüchtlingsbewegung, die Versorgung der Bevölkerung nach 1945 und der Wiederaufbau zu sehen.

Zu den bereits registrierten Aktenbeständen zählt das Archivgut der ehemalig selbstständigen Gemeinden, welche im Rahmen der Gebietsreform der Großen Kreisstadt Schwandorf zugeschlagen wurden.
Diese 13 ehemaligen Gemeinden (Breitenbrunn bis Wiefelsdorf) haben über 150 Jahre ihre eigene Geschichte geschrieben und diese mehr oder wenig umfangreich dokumentiert. Für jede dieser Gemeinden konnte bereits ein eigenes Findbuch erstellt werden. Das Aktenmaterial dieser Gebietskörperschaften unterscheidet sich jedoch nach Art und Umfang. So kann der Archivbenutzer z. B. bei der Gemeinde Wiefelsdorf auf ca. 150 Einzelakten und bei der Gemeinde Dachelhofen sogar auf über 1.400 Akteneinheiten zurück greifen.
Bei manchen Gemeinden (Neukirchen, Fronberg und Klardorf) liegt eine fast lückenlose Überlieferung der Schülerlisten der jeweiligen Schulen vor. In Neukirchen z.B. reichen diese Schülerlisten bis in das Jahr 1863 zurück und stellen so einen schnellen und relativ einfachen Einstieg in die Familienforschung dar.
Bei dem Aktenmaterial der ehemaligen Gemeinde Krondorf sind besonders die Einwohnerbogen als Besonderheit zu nennen. Bei machen dieser Bogen reicht das Geburtsjahr der darauf eingetragenen Personen bis Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Alleine bei den bereits angesprochenen ehemaligen Gemeinden konnten über 8.000 Akten verzeichnet werden.
Von den vielen Nachlässen im Stadtarchiv ist besonders der des Herrn Dr. Georg Klitta zu nennen. Herr Dr. Klitta hat sich über Jahrzehnte mit der Geschichte von Schwandorf und der näheren Umgebung intensiv befasst und viele Kopien von Urkunden aus überregionalen Archiven (Staatsarchive, Kirchenarchive) gefertigt. Die Erschließung dieses umfangreichen Bestandes wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da dieser Nachlass durch mehrere Umzüge nur unzureichend vorsortiert ist und die ursprüngliche Ordnung von Herrn Dr. Klitta leider nicht mehr existiert.

In den letzen Jahren konnten einige umfangreiche Sammlungen (Postkarten, Luftbilder, Stadtansichten) erworben werden, auf welche gerne und oft zurück gegriffen wird.

Die umfangreichen Zeitungsbestände (ca. 1.200 Bände) im Stadtarchiv geben Auskunft über die Ereignisse in der Welt, erlauben uns aber auch einen Einblick in die Stadtgeschichte durch die vielen lokalbezogenen Beiträge der letzten 100 Jahre (die Zeitungen im Stadtarchiv reichen bis 1908 zurück). Manche dieser Ausgaben (Zeitungen) konnten leider den Archivbenutzern wegen des schlechten Erhaltungszustandes nicht vorgelegt werden. Seit 2009 verfügt das Stadtarchiv Schwandorf über einen DIN-A1-Buchscanner, somit können auch jetzt problemlos alte gebundene Zeitungen gescannt werden. Durch diesen Scanner ist es möglich, sowohl die Bedürfnisse der Archivbenutzer, Einsicht und Kopie in die Archivale, als auch die Aufgabe eines Archivs, Erhaltung der historischen Bestände, zu gewährleisten.

Im Jahre 2008 konnten die fehlenden Bände "Für's traute Heim", "Traute Heimat" und "Heimaterzähler" als Heimatbeilage für das Schwandorfer Tagblatt und die Burglengenfelder Zeitung ergänzt werden. Diese Ausgaben reichen von 1926 bis 1973 und beinhalten viele historische Abhandlungen der mittleren und nördlichen Oberpfalz.