Mit 5G im Handwerk digital vernetzt
Nach Abschluss des Forschungsprojekts „5G für Handwerk und Mittelstand“ zogen die Verantwortlichen um HWK und THD Bilanz
Seit September 2021 wurde im Bildungszentrum Schwandorf der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz das Projekt „5G für Handwerk und Mittelstand“ in Kooperation mit der Technischen Hochschule Deggendorf umgesetzt. Nach dreijähriger Laufzeit endete das Projekt nun. Bei einer Abschlussveranstaltung zogen Handwerkskammer und THD gemeinsam Bilanz. Für HWK-Präsident Dr. Georg Haber ist der Abschluss aber nur ein Anfang. Auch in Zukunft wolle man die Vorteile von 5G in die Breite tragen und dabei als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Handwerk fungieren. „Unser Ziel war und ist es dabei immer, dass das ostbayerische Handwerk digital, vernetzt und konkurrenzfähig bleibt“, so der Präsident.
Enorme Chancen fürs Handwerk
Welches enorme Potenzial die Technologie Handwerk und Mittelstand bietet, zeigte sich auch im Rahmen der Abschlussveranstaltung. Im Demonstrationsraum präsentierte das Team um den leitenden Projektmitarbeiter Johann Schenkl eine Vielzahl verschiedener Anwendungen. Vom Latenzsimulator hin zur Robotersteuerung in Echtzeit über Raumvermessung mit 3D-Kamera bis hin zum intelligenten Exoskelett. Die Möglichkeiten für Handwerksbetriebe seien enorm, bestätigte auch Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Vizepräsident der TH Deggendorf und Leiter des Projekts. „Es ist dabei mehr als einfach nur größerer und schnellerer Download, damit man unterwegs besser Videos schauen kann. Gerade technische Anwendungen profitieren vom neuen Mobilfunkstandard und Handwerksbetriebe können hier ansetzen, wenn sie sich mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen.“ Die erarbeiteten Beispiele zeigten Betrieben diese Chancen auf und das sei auch sehr gut angenommen worden, berichtete Johann Schenkl. In über 30 Veranstaltungen, wie bei Workshops und als Aussteller bei Messen, wie der Zukunft Handwerk, habe man mehrere hundert Handwerkerinnen und Handwerker erreicht.
„Handwerk ist High-Tech und High-Service“
Ein besonderer Dank ging dabei an das Bayerische Wirtschaftsministerium, das rund 80 Prozent der Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro gefördert hat. „Es ist großartig, dass wir so die Möglichkeit haben das Projekt auf diesem sehr hohen Niveau umzusetzen und zu zeigen: Handwerk will und kann Fortschritt“, freute sich HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger. Die Förderung erfolgte im Rahmen des Programms „Handwerk Innovativ“. Dr. Peter Stein, leitender Ministerialrat und Leiter des Referats Handwerk im Wirtschaftsministerium erklärte, dass „Handwerk Innovativ“ darauf abziele, die Handwerkskompetenz der Handwerkskammern mit der Technologiekompetenz der Hochschulen zu verbinden, um auf diesem Weg Kreativität und Innovativkraft freizusetzen. „Wir wollen im Verbund von Hochschule, Handwerkskammer und Wirtschaftsministerium für das Handwerk neue Chancen aus neuen Technologien und Digitalisierung erschließen. Neue Technologien versprechen neue Produkte und Dienstleistungen, neue effizientere Produktionstechnologien und neue Wertschöpfungsketten für das Handwerk. Damit haben wir genau die richtigen Zutaten für den Erfolg unserer jungen Meisterinnen und Meister, die mit Interesse und Tatkraft Neues mit guten Zukunftsperspektiven auf den Weg bringen wollen. Handwerk ist High-Tech und High-Service“, so Dr. Stein.