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Trinkwasserverbund zwischen Schwandorf und Steinberg am See

Autor/in: Michael Weiß
Quelle: VG Wackersdorf/Steinberg am See

Die Stadt Schwandorf und die Gemeinde Steinberg am See haben sich zu einem Wasserverbund zusammengeschlossen. Über eine Leitung zwischen den Ortsteilen Klardorf in Schwandorf und Oder in Steinberg können sich beide Kommunen gegenseitig mit Trinkwasser versorgen. Eine langjährige Tradition der gegenseitigen Wasserlieferung wird damit auf neue, offizielle Beine gestellt.

„Unser Ort wächst, und mit ihm der Wasserbedarf. Um die Trinkwasserversorgung auch langfristig sicherzustellen, brauchen wir einen Partner“, erklärte Steinbergs Bürgermeister Harald Bemmerl. Im Rahmen des Verbunds könnten der Ortsteil Oder und die übrigen Liegenschaften um den Steinberger See mit Wasser aus Schwandorf versorgt werden. „Damit tragen wir der dynamischen Entwicklung am See Rechnung“, so Bemmerl. Auch für die Stadt Schwandorf ergeben sich praktische Vorteile, wie Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller betonte: „Bei einem akuten Versorgungsengpass im Stadtteil Klardorf, zum Beispiel durch einen Rohrbruch oder bei Löscheinsätzen der Feuerwehr, können wir im Gegenzug Wasser aus Steinberg am See beziehen.“
Die Wasserleitung zur Verbindung beider Kommunen existiert seit vielen Jahrzehnten. Sie geht zurück auf die Zeit der Bayerischen Braunkohlen Industrie AG (BBI), erinnert Harald Bemmerl: „Damals war der Ortsteil Oder noch nicht einmal an die Steinberger Trinkwasserversorgung angeschlossen.“ Bis zum Anschluss im Jahr 2017 wurde Oder mit Wasser aus Schwandorf versorgt. „Im Anschluss gab es auch eine Zeit, in der die Stadt Schwandorf für den Ortsteil Klardorf Trinkwasser aus Steinberg am See bezog“, ergänzte der Oberbürgermeister: „Hintergrund war die Sanierung des
Trinkwasser-Hochbehälters in Klardorf.“ Der neue und offizielle Verbund sei dabei nicht nur die
Fortführung einer langen gemeinsamen Historie, sondern ein Musterbeispiel für gelungene kommunale Zusammenarbeit, so Feller. Auch sein Steinberger Amtskollege lobte das Miteinander von Stadt und Gemeinde: „Die Zusammenarbeit ist schlichtweg hervorragend.“
Die verbindende Wasserleitung ist an der Gemarkungsgrenze in der Nähe des Fischhofs Mulzer mit einer sogenannten Übergabestelle ausgestattet. Auf Steinberger Seite sollen in naher Zukunft die in die Jahre gekommene Wasserleitung im Bereich des Ortsteils Oder erneuert werden. "Ein erstes Teilstück wurde bereits im Zuge des Kreisverkehr-Baus an der Oder-Kreuzung eingebaut".
Abseits der regulären Belieferung des Steinberger Sees durch die Stadt Schwandorf können zusätzliche Aushilfslieferungen über kurze Dienstwege zwischen den Mitarbeitenden der Trinkwasserversorgung seitens der Gemeinde Steinberg am See (Bauhof) und der Stadt Schwandorf (Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung) abgewickelt werden. Die Zweckvereinbarung ist auf unbestimmte Zeit geschlossen.