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Pionier der Waldbewirtschaftung

Forstministerin Kaniber verleiht Staatspreis an Bürgerspitalstiftung Schwandorf

Wenn wir in Zeiten des Klimawandels unsere Wälder erhalten wollen, benötigen wir eine vorbildliche Waldbewirtschaftung. Sie macht es möglich, den Wald für die aktuelle Generation zu nutzen und zugleich für künftige Generationen zu bewahren. Aus diesem Grund zeichnete Forstministerin Michaela Kaniber die Bürgerspitalstiftung Schwandorf zusammen mit 14 weiteren Waldbesitzern aus ganz Bayern mit dem Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung aus.

Mit viel Fleiß und Herzblut

Nach Worten der Ministerin sind die Preisträger wahre Vorbilder für alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. „Sie pflanzen klimatolerante Bäume, pflegen Zukunftswälder, setzen sich für waldverträgliche Wildbestände ein und vermarkten den klimafreundlichen Rohstoff Holz. Damit leisten Sie einen unverzichtbaren Beitrag für die grüne Lunge unserer Heimat und damit für alle Menschen in Bayern“, betonte die Ministerin beim Festakt in München. Weiter sagte sie: „Mit diesem Preis möchte ich Ihnen für Ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz, für ihren Fleiß und ihr Herzblut, das Sie in das Bewirtschaften Ihres Waldes haben fließen lassen, danken.“ Oberbürgermeister Andreas Feller und Egon Gottschalk, Geschäftsführer der Bürgerspitalstiftung Schwandorf, nahmen den Preis aus den Händen der Ministerin entgegen. Begleitet wurden sie von Revierförster Fabian Pscheidt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf, der den Wald im Auftrag der Bürgerspitalstiftung bewirtschaftet, sowie von Forstdirektorin Regina Härtl, ebenfalls AELF Regensburg-Schwandorf. Der Schwandorfer Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, zugleich Vorsitzender des Umweltausschusses, war einer der ersten Gratulanten.

Bürgerspitalstiftung kommt sozialer Verantwortung nach

Stiftungszweck der 1443 erstmals urkundlich erwähnten Bürgerspitalstiftung Schwandorf ist die Förderung der Altenhilfe. Bis heute trägt der Erlös aus dem über 550 Hektar großen Stiftungswald zum Betrieb des Seniorenheims „Elisabethenheim“ mit seinen 180 Beschäftigten bei. Der Wald leistet aber noch mehr für die Allgemeinheit: Er ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, beherbergt einen Waldkindergarten und versorgt aus drei Tiefbrunnen die Gemeinde Steinberg mit Trinkwasser. Jährlich vermarktet die Stiftung rund 2000 Festmeter Stammholz über die Waldbesitzervereinigung Nabburg-Burglengenfeld und zwischen 1000 und 1500 Raummeter Brennholz hauptsächlich an die örtliche Bevölkerung.

Innovativ beim Waldumbau

Um die auf den trockenen Sandböden des Oberpfälzer Becken- und Hügellands bislang vorherrschenden Kiefernbestände in einen klimatoleranten Zukunftswald umzubauen, treibt die Stiftung seit Jahren die Verjüngung der Altbestände konsequent voran. Streifenweise Bodenbearbeitung auf größeren Flächen fördert die Naturverjüngung. Ergänzt werden diese Verjüngungsflächen durch Pflanzung klimatoleranter Baumarten wie Eiche, Roteiche, Esskastanie oder Douglasie. Auf zwei Versuchsflächen, die in den Jahren 2016 und 2022 angelegt wurden, beobachten die Verantwortlichen die Entwicklung weiterer heimischer und fremdländischer Bäume. Dazu wurden mehr als 30 Baumarten aus verschiedenen Klimazonen eingebracht. Zahlreiche Waldnaturschutzmaßnahmen fördern die Biodiversität im Stiftungswald.

Der Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung

Der mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro dotierte Staatspreis wird seit 1997 alle zwei Jahre vergeben. Unter dem diesjährigen Motto „Wir brauchen den Wald – der Wald braucht uns“ wählte eine Jury aus Vertretern der Waldbesitzer-Verbände und der Forstverwaltung die Preisträger aus. Insgesamt waren 64 Vorschläge aus allen Regierungsbezirken eingereicht worden. Die Bayerische Forstverwaltung unterstützt private und kommunale Waldbesitzer mit kostenfreier Beratung, einem umfangreichen Angebot an Förderprogrammen und praxisgerechter Forschung. Allein im vergangenen Jahr konnten die Waldbesitzer mit Unterstützung des Freistaates gut zehn Millionen neue Zukunftsbäume pflanzen.

21.10.2025