Für mehr Toleranz und Menschlichkeit

Am kommenden Mittwoch jährt sich der Brandanschlag auf das ehemalige „Habermeier-Haus“, bei dem am 17. Dezember 1988 eine dreiköpfige türkische Familie und ein 47-jähriger Schwandorfer ihr Leben lassen mussten. Der unbegreifliche Anschlag, der vor 37 Jahren geschah, ist bis heute unfassbar und wir haben ihn nicht vergessen. Vor allem gedenken wir den Opfern Osman, Fatma und Mehmet Can und Jürgen Hübener, die bei dem verbrecherischen Anschlag ums Leben kamen. Weil er Ausländer hasste, legte ein damals 19-jähriger Rechtsextremist vorsätzlich in dem Gebäude Feuer – den Schwandorferinnen und Schwandorfern wird die schreckliche Brandnacht für immer in Erinnerung bleiben.

Dieses abscheuliche Verbrechen darf nicht vergessen werden – wir alle sind aufgerufen, Intoleranz und Gewalt abzulehnen. Wir alle sind aufgefordert, in der Familie, am Arbeitsplatz, im Verein und in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Entschlossenheit, jeder Diffamierung und jedem Angriff auf Minderheiten entgegenzutreten und uns für die Achtung der Menschenwürde einzusetzen.

Politisch motivierte Kriminalität, die von Hass gegen Minderheiten geprägt ist, nimmt zu. Hetze und Verleumdungen haben durch die sozialen Medien in unserer Zeit eine weitreichende Plattform gefunden. Wer mit rassistischen Parolen versucht, ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger auszugrenzen, wer sich über Toleranz und sittliche Werte hinwegsetzt, darf nicht mit stillschweigendem Einverständnis rechnen. Wir alle sind aufgerufen, uns zu Toleranz, Respekt und Menschlichkeit zu bekennen und ein klares Zeichen gegen Gewalt und Ausgrenzung zu setzen.

In einer jährlich wiederkehrenden kommunalen Gedenkstunde, die am Mittwoch, 17. Dezember 2025, stattfindet, erinnert die Stadt Schwandorf an die Opfer des Brandanschlages und legt ein Bekenntnis für Frieden und Demokratie ab.  Zu dieser öffentlichen Gedenkstunde, die um 17.00 Uhr beginnt und unmittelbar am Gedenkstein vor dem ehemaligen „Habermeier-Haus“ stattfindet, lade ich die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt herzlich ein.

Beweisen Sie mit uns gemeinsam, dass Schwandorf bunt ist und keinen Platz für Terror, Gewalt und Extremismus bietet.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes Jahr 2026.

Andreas Feller
Oberbürgermeister